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MA Marco Neuhaus


 

Laufende Forschungsprojekte

Dissertation: Simplicianische Wirtschaft. Geld und Ökonomie bei Grimmelshausen

Das Promotionsprojekt widmet sich der Funktion ökonomischer Motive und Diskurse im Simplicianischen Romanzyklus von Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen. Damit greift das Projekt produktive Ansätze jüngerer Arbeiten im Bereich einer literarischen Ökonomik auf, die nach den Zusammenhängen ökonomischer Sujets und literarischer Form fragt. Mithilfe eines begrifflichen Instrumentariums, das aus Theorien der Soziologie, Philosophie, Anthropologie und Narratologie schöpft, werden ausgewählte Textstellen einer detaillierten textanalytischen Untersuchung unterzogen und innerhalb des Gesamtgefüges des Romanzyklus analysiert. Dabei werden drei Grundtendenzen von Grimmelshausens Funktionalisierung des Ökonomischen hervorgehoben: erstens eine selbstreflexive Tendenz, durch welche der Text die eigene Form als Erzählliteratur thematisiert; zweitens eine subjekttypologische, welche die Figuren des Romans als Exempel inszeniert, die spezifisch durch ihre jeweiligen Verhältnisse zur ökonomischen Sphäre charakterisiert und im Romanzyklus dialogisch angeordnet sind; und drittens eine, welche das Ökonomische als paradigmatischen Fall weltlicher sozialer Integration darstellt und die Medialität von Geld und Wirtschaft problematisiert. Damit schliesst das Projekt unter methodologisch hochaktuellen Voraussetzungen eine Lücke in der Grimmelshausen-Forschung und leistet gleichzeitig einen Beitrag zur Erforschung des ökonomischen Denkens der Frühen Neuzeit zwischen religiöser Semantisierung und Ausdifferenzierung einer systematischen Wirtschaftslehre.


Schwerpunkte

  • Grimmelshausen

  • Literatur und Ökonomie

  • Thomas Mann


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