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Deutsches Seminar

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Prof. Dr. Noah Bubenhofer


 

Laufende Forschungsprojekte

The MEEET Lab @ DSI and UB (Media Existential Encounters and Evolving Technology Lab)

Das MEEET Lab bietet Forschenden, Studierenden und der interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeit, Technologien kennenzulernen, auszuprobieren und zu nutzen, die im Prozess der digitalen Transformation unserer Gesellschaft eine entscheidende Rolle einnehmen und eingenommen haben. Es können Technologien - von alten Schreibmaschinen und Personal Computers bis hin zu neuestem Gaming-Equipment - "hands-on" genutzt werden. Das Lab ist damit ein Ort,

  • der das kollaborative Arbeiten an Forschungsprojekten im Themenbereich von Technologiewissen und Digitalisierung und deren Weiterentwicklungen ermöglicht.
  • der zur Aneignung von technologischem und inhaltlichem Wissen für die Lehre auf allen Bildungsstufen wie auch zur Entwicklung von innovativen Lehrformen anregt.
  • der als Begegnungs- und Austauschort mit der interessierten Öffentlichkeit zu den zahlreichen Themen der Digitalisierung unserer Gesellschaft dient.

Die Eröffnung des Labs findet voraussichtlich im November 2023 statt.

  • Projektwebsite:  Link
  • Förderung: Digital Society Initiative
  • Projektlaufzeit: 01.08.2023 - 31.07.2025
  • Projektleitung: Hiloko Kato, Noah Bubenhofer, Thomas Schlag
  • In Kooperation mit der Universitätsbibliothek Zürich, Digital Library Space

eee-ScienceDebates: Zwischen Erwartungshaltung und Empathie: Expertise-Aushandlung und Verständigungspraktiken in der Online-Wissenschaftskommunikation

Wie gelingt gute Wissenschaftskommunikation, bei der gute Folgekommunikation in Form von Diskussionen entsteht? Dies wird in einem linguistischen Projekt zu sprachlichen Praktiken der Wissenschaftskommunikation in Blogs zum Klimawandel untersucht.

Ob die Wissenschaft die drängendsten Probleme der Gesellschaft lösen kann, wird gerade seit der Covid-19-Pandemie immer heftiger diskutiert. Dabei hat sich der Ton verschärft, die Gesellschaft wird als polarisiert wahrgenommen, die Konflikte erscheinen unlösbar. Es wird daher immer wichtiger, eine erfolgreiche Verständigung über gesellschaftliche Problemlagen, für die wissenschaftliche Expertise benötigt wird, zu ermöglichen - und zwar gerade über verschiedene Interessenslagen, Wissensressourcen und Sozialisierungen hinweg. Zahlreiche Wissenschaftler:innen bringen sich daher kommunikativ in die öffentliche Debatte ein, u.a. über Wissenschaftsblogs, die es in besonderer Weise ermöglichen, sich breit und öffentlich auszutauschen und auch Bürger:innen mit unterschiedlichem Vorwissen am Diskurs partizipieren zu lassen. Kommentare zu Blogposts, wie sie in reicher Zahl und thematischer Breite auf dem seit 2000 verfügbaren Wissenschaftsportal SciLogs vorliegen, zeigen, dass dabei beständig, und keineswegs nur sachlich, Aushandlungsprozesse von Expertise stattfinden. Konflikte entstehen hier, weil unterschiedliche Erwartungen an professionelle, mediale und soziale Rollen und damit verbundene kommunikative Praktiken herrschen, aber auch weil es an gegenseitigem Verständnis für die unterschiedlichen Positionen und Perspektiven in verschiedenen Rollenkonstellationen fehlt. Empathie ist also ein Problemfaktor. Das Ziel des Projekts ist daher die linguistische Operationalisierung von Empathie-Phänomenen in systematischer Verbindung mit dem Konzept von Erwartung und reziproker Erwartungserwartung. Dies geschieht zum einen im Zuge einer soziopragmatisch in die Tiefe gehenden Analyse von Verständigungspraktiken in den Kommentarverläufen zu SciLog-Blogposts, die zur Aushandlung von Expertise dienen. Diese sollen durch qualitative Textannotation und die korpuslinguistische Detektion damit verbundener sprachlicher Muster systematisch beschreibbar gemacht werden. Die Tragfähigkeit der hypothesen- und korpusgeleitet entwickelten Kategorien und Indikatoren soll zudem mittels datengeleiteter algorithmischer Methoden unter Einbeziehung von Referenzkorpora auf ihre Validität und Übertragbarkeit überprüft werden. Schliesslich sollen am Beispiel des im Korpus überproportional repräsentierten Klimawandel-Diskurses Einsichten über die Dynamik und den Wandel von Verständigungspraktiken unter dem transformatorischen Einfluss von gesellschaftlichen Krisen wie der Covid-19-Pandemie gewonnen werden. Ein besonderes Augenmerk des mit einem Mixed-Methods-Ansatz arbeitenden Projekts liegt darauf, welche Praktiken entscheidend für Erfolg oder Misserfolg in der Verständigung sind und welche diskursiven Momente in den Kommentarabläufen sensible Kipppunkte darstellen.

  • Projektwebsite:  Link
  • Förderung: Schweizer Nationalfonds
  • Projektlaufzeit: 2023 - 2026
  • Projektleitung: Noah Bubenhofer (UZH), Nina Janich und Michael Bender (TU Darmstadt)

Kontroverse Diskurse. Sprachgeschichte als Zeitgeschichte seit 1990: Teilprojekt Partizipation & Egalität

Gesellschaftliche Debatten, die den Zugang zu zentralen Ressourcen für eine selbstbestimmte Lebensgestaltung (Geld, Rechte, Status etc.) betreffen, werden in der Öffentlichkeit laufend geführt. Sie haben bis in die Gegenwart nicht an Brisanz verloren, wie z.B. die jüngsten Auseinandersetzungen unter den Stichwörtern "Abzocker"/"Sozialbetrug" sowie "#MeToo" zeigen. Vereinfacht gesagt, handelt es sich bei diesen Debatten oft um sprachlich geführte Verteilungskämpfe, in denen das Private politisch wird. Sie bilden den Gegenstand des Teilprojekts "Partizipation & Egalität", das sich in den beiden geplanten Förderperioden auf die beiden Schwerpunkte "Parti- zipation - Diskurse um soziale Teilhabe und Solidarität seit 1990" sowie "Egalität - Diskurse um Diversität und Gleichberechtigung seit 1990" verteilt. Mit dem vorliegenden Antrag liegt der Fokus auf dem ersten Schwerpunkt, Partizipation, der für die erste Förderperiode vorgesehen ist, der jedoch nicht ohne den zweiten Schwerpunkt, Egalität, verstanden werden kann. Dieser wird im Anschluss an die erste Förderperiode bearbeitet.

  • Teilprojekt-Website:  Link
  • Weitere Informationen:  Link
  • Förderung: SNF / DFG
  • Projektlaufzeit: 01.06.2022 - 31.05.2026
  • Projektleitung: Noah Bubenhofer
  • Mitarbeit: Davide Ventre, Sonja Huber

cineMINDS: Ein Wissens-Archiv der Filmkunst

cineMINDS baut ein interaktives audiovisuelles Archiv filmischen Wissens auf, das durch Interviews vor der Kamera und Workshops mit Filmpraktikern gesammelt wurde. Die Struktur dieser Gespräche folgt zuvor entwickelten Richtlinien. Das gefilmte Material wird mit selbst entwickelten Machine-Learning-Tools analysiert, segmentiert und annotiert. Eine kundenspezifische Weboberfläche ermöglicht die Suche nach Schlüsselwörtern und thematischen Feldern. Angereichert werden die Suchergebnisse mit Begleitmaterialien - etwa Ausschnitte aus den Filmen, auf die sich die Befragten beziehen, vertiefende Informationen zu verwandter Filmtechnik oder Verweise auf vorhandene Fachliteratur. Komplexe Wissensbezüge werden so effizient und intuitiv erforschbar. cineMINDS entwickelt neue Methoden und Perspektiven für Filmvermittlung, Digital Humanities und Wissenschaft.

  • Projekt-Website:  Link
  • Förderung: Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen (DIZH)
  • Projektlaufzeit: 2023 - 2026
  • Projektleitung: Noah Bubenhofer (UZH), Manuel Hendry (ZHdK, Hauptgesuchsteller), Simon Spiegel (UZH)

Swiss News Viz Media Lab

Mit dem Swiss News Viz Media Lab will das Projektteam eine Infrastruktur schaffen, die darauf abzielt, Expertenwerkzeuge und -methoden für die Analyse von Textdaten in Form einer öffentlich zugänglichen Plattform sowohl für Forschungs- als auch für Lehrzwecke bereitzustellen.

Die Neuartigkeit der Infrastruktur besteht darin, Forschenden über eine Online-Plattform Zugang zu einer Kombination verschiedener Funktionen zu verschaffen, darunter:

1. die Nutzung von Analysetools und Kanälen für die inhaltliche und statistische Analyse

2. die Anpassung dieser Tools an ihre eigene Forschung direkt auf der Plattform

3. die Integration einer Vielzahl von Datenquellen (z. B. externe Textdaten, Umfragedaten und eigene Daten der Forschenden)

4. die Möglichkeit, Ergebnisse in Form von Berichten, Visualisierungen und Datenbanken zu exportieren

Die Infrastruktur wird durch das Projekt UpLORD (Upgrading the linguistic ORD-ecosystem) unterstützt und arbeitet auch eng mit LiRI (Linguistic Research Infrastructure) zusammen, um die notwendigen Werkzeuge und Pipelines zu entwickeln. Insbesondere wird es vom Fachwissen des LCP@LiRI-Teams (Linguistic Corpus Platform) als Dienst für das Hosting komplexer linguistisch annotierter Daten profitieren, die eine verfeinerte Suche und quantitative Analysen ermöglichen.

Die Infrastruktur zielt auf die Entwicklung von Kooperationen in Bezug auf die Ausarbeitung von Tools für die fachliche Inhaltsanalyse, die Datenintegration, Einrichtungen für zusätzliche Funktionen sowie die Replizierbarkeit und Archivierung von Forschungsergebnissen ab. Darüber hinaus konzentriert sich das Projekt auf den Aufbau robuster Praktiken bei der Datenkuratierung und -integration sowie auf die Dokumentation und Förderung bewährter Praktiken im Hinblick auf offene Daten und Reproduzierbarkeit im Kontext von Lehre, Forschung und Veröffentlichung.

  • Projektwebsite:  Link
  • Förderung: DSI
  • Projektlaufzeit: 2023 - 2025
  • Projektleitung: Noah Bubenhofer, Maud Reveilhac, Gerold Schneider (UZH)

Upgrading the linguistic ORD-ecosystem - UpLORD

Seit 2018 arbeitet ein Konsortium von Partnern am Aufbau eines nationalen Ökosystems von Infrastrukturen, das den gesamten sprachlichen Datenlebenszyklus gemäß ORD-Anforderungen (FAIR-Prinzipien) von der Datengenerierung, -verarbeitung und -analyse bis hin zum Datenaustausch und der Archivierung abdeckt. Dieses Ökosystem umfasst die nationale Technologieplattform LiRI und das nationale Repository für die Veröffentlichung und Archivierung von Sprachdaten (SWISSUbase) als Dienstleister, eine Datenbank mit Schweizer Medientexten sowie eine Plattform für das Hosting und die Suche in grossen Text- und Audio-/Video-Korpora.

Das Projekt konzentriert sich auf die Verbesserung von Arbeitsabläufen und die Interoperabilität bestehender Infrastrukturdienste, die Einrichtung von Arbeitsgruppen auf nationaler Ebene, die Dokumentation und Förderung bewährter Verfahren, die Sensibilisierung und Schulung von ORD-Praktiken im Kontext von Lehre, Forschung und Veröffentlichung sowie den Aufbau einer robusten Praxis von Datenpflege. Langfristig wird dieses Projekt wesentlich dazu beitragen, eine starke Grundlage für eine nachhaltige ORD-Strategie für Sprachdaten in der Schweiz zu entwickeln.

  • Teilprojekt-Website:  Link
  • Förderung: swissuniversities
  • Projektlaufzeit: 2023-2024
  • Projektleitung: Noah Bubenhofer (LiRI); Andrea Malits (Universitätsbibliothek Zürich); Cristina Grisot (CLARIN-CH)

Korpuslinguistisches Denken und Programmieren im Kontext der Germanistik: eine Lernplattform (KoDuP-Germanistik)

Die Korpuslinguistik ist ein methodologisch-theoretisches Paradigma, das seit einigen Jahrzehnten eine immer wichtigere Stellung in der Sprachwissenschaft einnimmt. Im Projekt soll eine Lernplattform entstehen, die interaktiv, kollaborativ und kontextbezogen in die Korpusaufbereitung und Korpusanalyse mit Python einführt. Es handelt sich also um eine Plattform, die über bestehende Materialien zur Korpuslinguistik hinausgeht und Germanistikstudierende mit Programmieren für korpuslinguistische Zwecke vertraut macht.

In der Korpuslinguistik werden aus Mangel an digitalen Kompetenzen oft bestehende Korpusplattformen verwendet, die für Forschungszwecke aufgebaut worden sind. Diese Plattformen bieten nur beschränkte Möglichkeiten und sind nicht für alle linguistischen Fragestellungen als Ressource geeignet. Es bedarf also einer Einführung in die Nutzung von anderen Korpusressourcen und die Erstellung von eigenen Datensammlungen, die für korpuslinguistische Analysen aufbereitet werden müssen.

Neben der Aufbereitung der Daten spielen auch unterschiedliche Analysemethoden eine Rolle. So kommen bei Korpusanalysen verschiedene quantitative Methoden zum Einsatz, so zum Beispiel etwa (a) eine komplexe Suchanfragesyntax, um die annotierten Daten abfragen zu können; (b) statistische Tests, um die Verteilung von Treffern in den Daten zu messen, um Wortschätze miteinander vergleichen zu können oder Kollokationen (= statistisch auffällige Wortverbindungen) zu berechnen bis hin zu (c) komplexen Ansätzen des maschinellen Lernens, z.B. neuronales Lernen, um semantische Räume zu modellieren (sog. Methoden der distributionellen Semantik). Diese Methoden reflektiert und auf konkrete linguistische Fragestellungen zugeschnitten einsetzen zu können, bedarf aber einerseits des technischen Know-Hows; andererseits ist aber auch das Verständnis der computerlinguistischen und statistischen Operationalisierungen dafür zentral. Es besteht aber eine hohe Eintrittshürde für Studierende der Germanistik, um bestehende Tools selbst nutzen zu können, da sich diese in der Regel an Personen mit computerlinguistischem Hintergrund wenden, die aber ganz andere Interessen verfolgen, die sich nicht unbedingt mit den philologischen Fragestellungen in der Germanistik decken müssen.

Da die Korpuslinguistik in Zukunft in der germanistischen Lehre allgemein und am Deutschen Seminar im Besonderen eine grössere Rolle spielt, ist es zentral, Studierende nicht nur ins Arbeiten mit bestehenden korpuslinguistischen Tools einzuführen, sondern auch zu befähigen, selbständig und kritisch mit verschiedenen digitalen Tools zu arbeiten. Spezifische Programmierkenntnisse sind dazu mehr und mehr unabdingbar. Insbesondere Basiswissen zur Scriptsprache Python bietet bereits verschiedene Möglichkeiten, Datensammlungen geschickt zu Korpora weiterzuverarbeiten und avenciertere Analysemethoden einzusetzen.

Hier setzt das beantragte Projekt an. Es hat zum Ziel genau diese Kompetenzen gezielt zu fördern und so das bestehende Angebote zur Einführung in die Korpuslinguistik - die in der Regel bestehende 'fixe' Korpusanalyseplattformen und -software vorstellen - zu ergänzen. Spielerisch und kontextbezogen zur Germanistik soll so in die Logik und Verwendung der Scriptsprache Python für Korpusanalysen zugeschnitten eingeführt werden. Die geplante Plattform wird aus verschiedenen Modulen bestehen, die verschieden kombiniert werden können, so dass unterschiedliche Tiefen der Einarbeitung möglich sind.

  • Förderung: kompetitiver Lehrkredit, Prorektorat Lehre und Studium, Universität Zürich
  • Projektlaufzeit: 01.01.2021 - 30.06.2022
  • Projektleitung: Daniel Knuchel

Virtuelle Telefonzentrale - Kommunikationsräume um 1900 als VR-Erfahrung

Telefonistinnen vermittelten vor der Umstellung auf die automatische Vermittlung die Telefongespräche. Wir nutzen die Techniken der Virtual Reality, um Telefonzentralen um 1900 als begehbare virtuelle Welt zu vermitteln. Dabei geht es darum eine Art re-enactment, um die kommunikativen Bedingungen der Berufs der Telefonistin nachvollziehen zu können. Die Virtual-Reality-Anwendung ist als interaktive Erfahrung konzipiert: Es kommen Telefonanrufe herein, die unter Beachtung des verlangten Protokolls abgearbeitet werden müssen, links und rechts sitzen weitere Telefonistinnen, die Geräuschkulisse und Atmosphäre der Zentrale kann damit simuliert werden. Gezielt können verschiedene Parameter, die die Arbeit wahrscheinlich beeinflussen, geändert werden: Ausgestaltung des Arbeitsplatzes, Geräte, Typ der Telefonzentrale, Anzahl der Anrufe etc. Damit wird es möglich, die Arbeitssituation der Telefonistinnen auch körperlich nachvollziehen zu können und damit analysierbar zu machen.

Einerseits ist dieses Projekt ein Experiment, um den Kommunikationsberuf der Telefonistinnen linguistisch zu analysieren. Andererseits liegt das Interesse jedoch genau so stark am Instrument der Virtual Reality selber: Es ist kein Konsuminstrument, kein Mittel zum Zweck, sondern Teil des Experiments, um herauszufinden, welche diagrammatische Eigenschaften es mitbringt, welchen Denkstilen es folgt (eine VR-Brille wird primär als Konsum- und vor allem Gaming-Device vermarktet) und wie sich der Untersuchungsgegenstand mit den Möglichkeiten von VR neu konstituiert.

  • Förderung: UFSP Sprache und Raum, Museum für Kommunikation (Bern), PTT-Archiv
  • Projektlaufzeit: Juli bis Dezember 2022
  • Projektleitung: Larissa Schüller
  • weitere Informationen:  Link


Abgeschlossene Forschungsprojekte

Neuere Sprachgeschichte Online: Eine interaktive Lehr- und Lernumgebung

Im Projekt soll eine interaktive Lehr- und Lernumgebung für den Kurs "Neuere Sprachgeschichte des Deutschen" (Modul Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen 2, jedes Frühjahrssemester) aufgebaut werden, die Lehrende des Kurses (5 bis 7 Parallelkurse) unterstützt, ein fundiertes Blended-Learning Setting umzusetzen. Der Kurs zeichnet sich durch eine komplexe Architektur aus, da sowohl in die Sprachgeschichte des Deutschen ab 1650 als auch in die Analyseperspektiven der kulturwissenschaftlich orientierten diachronen Linguistik eingeführt werden soll. Insbesondere die Verknüpfung der beiden Themenfelder - deren Zusammenhang viele Studierende auch durch Thematisieren im Kurs bisher nicht wirklich erfasst haben - kann durch eine geschickte E-Learning-Umgebung ideal realisiert werden. Die geplante Umgebung wird dabei wie ein interaktiver Zeitstrahl umgesetzt, so dass verschiedene Inputvideos, Experteninterviews, Modellanalysen, Quizze etc. einerseits Wissen zu den sprachhistorischen Hintergründen und Entwicklungen vermitteln, andererseits aber auch an konkreter Quellenarbeit erfahrbar macht, wie solches sprachgeschichtliches Wissen gewonnen wird und so eine Sprachgeschichte geschrieben werden kann. Die Studierenden und Lehrenden kehren über das Ganze Semester immer wieder zum Zeitstrahl zurück, wodurch gerade die engen Verflechtungen der beiden genannten Bereiche (Sprachgeschichte und diachrone Sprachwissenschaft) des Kurses sichtbar werden, wie dies im Kontaktunterricht nicht gleich geleistet werden kann.

  • Förderung: DLF, Universität Zürich
  • Projektlaufzeit: 01.12.2020 - 31.07.2021
  • Projektleitung: Noah Bubenhofer und Daniel Knuchel
  • Projektkoordination und Mitarbeit: Daniel Knuchel
  • Mitarbeit: Niclas Bodenmann
  • Ergebnis:  Link

Gefühlte Realitäten - konstruierte Wirklichkeiten

Im Projekt "Gefühlte Realitäten - konstruierte Wirklichkeiten" schliessen wir gemeinsam mit dem "LAB für Gesellschaft und Sprache"  Link Erkenntnislücken. Wir fragen: Wie müssen wir Diskurse vermessen, um ihnen wirklich gerecht zu werden? Auf linguistischer Basis schaffen wir empirisch fundiert eine Diskurslandkarte. Am Beispiel des Schweizer Europadiskurses visualisieren wir Diskursräume, ihre Relationen zueinander und die Positionen der am Diskurs beteiligten Akteure darin. Wir analysieren Gespräche und Texte aus traditionellen und sozialen Medien: Wir verbinden quantitative Big-Data-Analysen mit qualitativen Thick-Data-Analysen. Wir visualisieren gesellschaftliche Diskurse neu und machen sie räumlich zugänglich.

  • Förderung: Gebert Rüf Stiftung
  • Projektlaufzeit: September 2018 bis Oktober 2019
  • Projektleitung: Noah Bubenhofer (UZH), Heike Scholten (LAB)

Forschungslogiken in den textbasierten Digital Humanities: Analysen von Bewertungspraktiken nach dem Machine Learning-Turn

Im gemeinsamen Projekt "Forschungslogiken in den textbasierten Digital Humanities" der Universität Zürich und dem DHLab der Universität Basel  Link werden erstmals die Folgen des "Machine Learning Turns" in der automatischen Analyse von Sprache auf die Geisteswissenschaften und die Gesellschaft untersucht. Um diese Auswirkungen zu untersuchen, widmen wir uns dem Bewerten als zentralem Element des Web 2.0 und vergleichen die je spezifischen Methoden des Machine Learnings / Deep Learnings mit den geisteswissenschaftlichen Zugängen der Korpuslinguistik und des literaturwissenschaftlichen Distant Readings.

  • Förderung: Schweizer Nationalfonds
  • Projektlaufzeit: Dezember 2018 bis Mai 2020
  • Projektleitung: Noah Bubenhofer (Zürich) und Berenike Herrmann (Basel)
  • Weitere Informationen:  Link und  Link

Siehe  Link


Schwerpunkte

Unser Lehrstuhl forscht allgemein zu Semantik und Pragmatik in Kultur und Gesellschaft und verfolgt diese Themen:

Soziolinguistik gegenwartssprachlich und historisch

  • linguistische Diskurs- und Kulturanalyse, Kulturlinguistik
  • sprachliche Praktiken
  • Sprache und Gender, gendergerechte und genderneutrale Sprache
  • Sprache und Medialität
  • Sprache und Materialität / Körperlichkeit

Korpuspragmatik

  • Methodologie einer sozial- und kulturwissenschaftlichen Korpuslinguistik
  • Distributionelle Semantik in der Korpuspragmatik
  • datengeleitete Korpuslinguistik

Diagrammatik und Wissenstheorie

  • Diagrammatische Praktiken und Visualisierungen in der Linguistik
  • Entwicklung und Exploration neuer Visualisierungen von Sprachdaten
  • Virtual Reality und Sprachräume
  • Diagrammatik und Wissenschaftstheorie

Weitere Informationen dazu auf der Seite des LaCoViZ Language and Communication Visualization Hubs Zürich:  Link

Sprachtheorie und Digital Linguistics

  • Sprachbegriff nach der pragmatischen Wende
  • Iconic Turn in der Linguistik
  • Sprache und Algorithmen, Machine Learning
  • Verdatung von Sprache


Weiterführende Informationen

Illustration
Hausendorf, Heiko/Bubenhofer, Noah/Sugisaki, Kyoko/Scharloth, Joachim (Hrsg.): Ansichten zur Ansichtskarte, Textlinguistik, Korpuspragmatik und Kulturanalyse. transcipt, 2023.
 Link

Illustration
Bubenhofer, Noah: Visuelle Linguistik. Zur Genese, Funktion und Kategorisierung von Diagrammen in der Sprachwissenschaft.(Reihe: Linguistik – Impulse & Tendenzen, 90), Berlin/New York, de Gruyter, 2020. Open Access Link:
 Link